Historie

Entstehung

Den Gedanken, einen Schützenverein zu gründen, setzte eine größere Anzahl von Männern aus Pipinsried im Mai 1950 in die Tat um. Man traf sich beim Lampl-Wirt in der Stube und stellte eine Vorstandschaft zusammen. Die erste Vorstandschaft bestand aus dem 1. Schützenmeister Johann Gottschalk, 2. Schützenmeister Josef Lampl, Kassier Andreas Bayerl und Schriftführer Alfred Geier.

Gastwirt Josef Lampl taufte den Verein „Pipinsgilde Pipinsried“. Nachdem alle organisatorischen Fragen geklärt waren, musste man sich um eine Schießmöglichkeit kümmern. Ein Luftgewehr mit Knicklauf für 69,- DM war das erste Sportgerät, welches Karl Ostermeier aus Altomünster stiftete. Kurze Zeit später überließ Leonhard Nießl den Schützen einen alten Vorderlader und man konnte mit Pulver und Blei den Schießbetrieb aufnehmen.

Geschossen wurde von der Gaststube aus, über zwei Tische hinweg, durch eine Türe ins Nebenzimmer. Etwaige Hindernisse, wie zum Beispiel Kartenspieler oder sonstige Gäste an den Tischen, wurden oft durch deutliche Zurufe beseitigt. Gar manches Mal gingen, nach einem Schuß in die nicht gerade besonders hohe Decke, die Lichter im Gastzimmer aus.

Das erste nachlesbare Vereinsschießen fand am 31. Dezember 1951 statt. Herbergsvater Josef Lampl stiftete dafür eine Ehrenscheibe. Diese wurde im Ausscheidungsschießen von Michael Lachner gewonnen.

Zum Kauf einer Schützenkette entschloss man sich 1954. Als Mittelpunkt der Kette wurde die St. -Wolfgangs-Kapelle in Edelmetall geprägt und um sie wurden die gespendeten Taler gereiht. Die Kette ließ man bei der Firma Müller in Aichach herstellen. Inzwischen bereichern 64 Königstaler, die von den jeweiligen Schützenkönigen gestiftet wurden, die Kette.

An den Gaurundenwettkämpfen beteiligten sich die Pipinsrieder Schützen erstmals am 21. Oktober 1961. Insgesamt meldeten sich 21 Mannschaften für die Rundenwettkämpfe im Gau an. Die Einteilung in die Gruppe A, B und C zu je sieben Vereinen. So trat die „Pipinsgilde“ mit ihren Schützen beim Gaurundenwettkampf 1961 in die Gruppe B ein.

Ausbau und Erweiterung der Schießstände

Im Laufe der Zeit wurden für den Schießbetrieb zwei Zimmerstutzen gekauft und 1965 musste man mit dem Schießstand in den Saal der Gastwirtschaft umziehen. Dort konnte dann an zwei, von Handbetriebenen Schießständen geschossen werden. Als nun das Schießen immer beliebter wurde, erweiterte man auf vier Stände und trennte sich von einem Zimmerstutzen. Mit dem Erlös und einer Zulage wurde das erste Luftgewehr angeschafft.

Im Sommer 1977 wurde dann ein neuer Schießstand errichtet. Josef Lampl jun. stellte einen Raum zur Verfügung, in dem sich damals ein ungenutzter Schweinestall befand. Durch insgesamt 450 Arbeitsstunden von 16 freiwilligen Mitgliedern und gespendetem Material von ortsansässigen Firmen konnten die Anschaffungskosten für die vier elektrisch betriebenen Schießstände in Grenzen gehalten werden. Im Jahr 1995 wurde der Stand nochmals um 3 Stände vergrößert.

In dieser Anlage betreiben zur Zeit drei Schützenmannschaften und ca. 20 Jungschützen ihren Wettkampfsport.

Aktivitäten und Jugendarbeiten

Die Pipinsrieder Schützen beteiligten sich nach mehrjähriger Pause erstmals 1977 wieder mit einer Mannschaft an den Gaurundenwettkämpfen. Man startete in der Gruppe G. 1978 war man bereits in der Lage, mit zwei Mannschaften bei den Rundenwettkämpfen anzutreten. Unter Jugendsportleiter Johann Gottschalk beteiligten sich die Jungschützen 1978 zum ersten Mal am Jugendfernwettkampf. Beim Gauschießen 1978 wurde der Pipinsrieder Jungschütze Hermann Schneider der erste Gau-Jugendschützenkönig.

Doch nicht nur bei den Rundenwettkämpfen und Gauschießen sind die Pipinsrieder Schützen aktiv dabei, auch Vereinsmeisterschaften, Freundschafts-, Königs-, Preis- und Pokalschießen werden in den Wintermonaten durchgeführt.

Feste und Bräuche

Aber auch die gesellschaftlichen Ereignisse kamen nicht zu kurz. So steht seit 1977 wieder ein Maibaum im Ort. Zum 25. Mal, stellte der Schützenverein am 1. Mai 2014 seinen Maibaum auf. Durch alljährliche Spender und Begeisterung von jung und alt im Ort ist es möglich, diesen altbayrischen Brauch zu wahren. Für die malerische Erneuerung der Zunftzeichen sorgte Anfangs Gustav Meißl und jetzt Jakob Tischner. Für das leibliche Wohl der Aufsteller und Zuschauer war früher Hans Oberacher zuständig. Vor ein paar Jahren übernahm sein Enkel Mathias Oberacher das Amt. Die „Pipinsrieder Musikanten“ bieten seit Jahren eine zünftige Blasmusik. Für ein gekonntes Hau-Ruck sorgte früher Franz Seitz das von Norbert Schneider seit einigen Jahren übernommen wurde . Die schönen „Maibaumblumen“ kamen stets von der Gärtnerei Limmer.

Eine Weihnachtsfeier gehört ebenfalls seit 1977 zum festen Bestandteil des Vereinslebens. Sie erfreut sich inzwischen immer größerer Beliebtheit. Musik- und Gesangsgruppen aus der näheren Umgebung sorgen mit besinnlichen Liedern und Gedichten für vorweihnachtliche Stimmung. Nicht zuletzt wird auch der Nikolaus, der anfangs von Michael Lachner, Georg Huber, Erwin Fraunhofer und jetzt durch Markus Knoll dar-gestellt wurde, gerne angehört. Das Ende jeder Weihnachtsfeier ist natürlich die schon traditionelle Christbaumversteigerung.

Vereinsfahne

Im Herbst 1983 fanden die ersten Gespräche statt, um den Kauf einer eigenen Vereinsfahne. Im Januar 1984 wurde der Kaufvertrag vom 1. Schützenmeister Johann Lampl und dem 2. Schützenmeister Josef Fraunhofer unterzeichnet. Die neue Vereinsfahne konnte im Februar 1985 in Empfang genommen werden und im Juli 1985 empfing sie ihren kirchlichen Segen durch eine Fahnenweihe.

Schützenmeister

Gottschalk Hans                1950 – 1953

Ott Georg sen.                   1953 – 1955

Bayerl Andreas                  1955 – 1957

Schmotz Franz                  1957 – 1963

Fraunhofer Josef               1963 – 1975

Lampl Johann                   1975 – 1997

Schmid Karl-Werner         1997 – 2012

Fischer Johannes             2012 – heute

Stand: 2016